Manicomio bedeutet ungefähr so viel wie Irrenanstalt, hier wurden aber keine oder kaum Menschen "geheilt", sie wurden einfach weggesperrt. Erst im Frühjahr 1968 in einer besonders schwierigen Klinik, Manicomio Colorno, gingen Krankenschwestern und Pflegepersonal auf die Straße und machten auf die unhaltbaren Zustände aufmerksam.
Nach vielen Wochen gab es Erleichterungen für die "Patienten", Gitterstäbe an den Betten und Fesseln wurden entfernt, alte Ärzte wurden pensioniert, Frauen und Männer die streng getrennt untergebracht waren, durften sich wieder begegnen.
Es dauerte noch 10 Jahre, bis zu einer Reform im Jahr 1978, da wurden 17,6 % der Menschen als geheilt entlassen, 21,4 % wieder den Familien zugeordnet, 44,3 als Experiment entlassen, was auch immer das bedeuten mag. Über den Rest schweigen sich die Berichte leider aus. Mit der Reform wurden alle Manicomios geschlossen und einfach dem Verfall überlassen, niemand wollte mit der grausamen Geschichte in Verbindung gebracht werden.
Ich möchte Euch heute mal ganz besonderes zeigen, für mich ein absoluter Favorit und eines der schönsten Objekte der letzten 10 Jahre.
Manicomio bedeutet ungefähr so viel wie Irrenanstalt, hier wurden aber keine oder kaum Menschen "geheilt", sie wurden einfach weggesperrt. Erst im Frühjahr 1968 in einer besonders schwierigen Klinik, Manicomio Colorno, gingen Krankenschwestern und Pflegepersonal auf die Straße und machten auf die unhaltbaren Zustände aufmerksam.
Nach vielen Wochen gab es Erleichterungen für die "Patienten", Gitterstäbe an den Betten und Fesseln wurden entfernt, alte Ärzte wurden pensioniert, Frauen und Männer die streng getrennt untergebracht waren, durften sich wieder begegnen.
Es dauerte noch 10 Jahre, bis zu einer Reform im Jahr 1978, da wurden 17,6 % der Menschen als geheilt entlassen, 21,4 % wieder den Familien zugeordnet, 44,3 als Experiment entlassen, was auch immer das bedeuten mag. Über den Rest schweigen sich die Berichte leider aus. Mit der Reform wurden alle Manicomios geschlossen und einfach dem Verfall überlassen, niemand wollte mit der grausamen Geschichte in Verbindung gebracht werden.
Dieses "Sanatorium" hat mich wirklich nachdenklich gemacht. Im Hauptgebäude tolle große Zimmer und Behandlungsräume und in den Nebengebäuden nur kleine Zellen, teilweise ohne Fenster und ohne Licht. Hier wurden die Menschen einfach weggesperrt. Da kann man sich gar nicht vorstellen, was sich hinter den Mauern abgespielt hat, mir läuft es jetzt noch eiskalt den Rücken runter :-(
Ursprünglich war das Gebäude eine kirchliche Sekundarschule, zur Eröffnung 1826 waren dort 180 Schülerinnen und Schüler untergebracht. Diese schulische Einrichtung wurde bis 1905 betrieben, mitten im ersten Weltkrieg hat die belgische Armee dort ein Krankenhaus eingerichtet. 1918 wurde es ein Haus für rekonvaleszierende Soldaten, diese sollten dort wieder genesen und sich erholen. Im Juli 2000 wurde die Einrichtung geschlossen, die meisten Bewohner waren in der Zwischenzeit verstorben oder wurden in anderen Einrichtungen untergebracht. Da es in dem kleinen Dorf keine Nutzungsmöglichkeit für die Gebäude gibt, verfallen sie zusehends.
Das alte Badehaus an der Hauptstraße entstand in den Jahren 1862 bis 1868 im klassizistischen Stil. Die Fassade und der zentrale Dreiecksgiebel sind mit Skulpturen geschmückt, das Foyer und die übrigen Säle im Neorenaissancestil ausgemalt. Die alten Thermen wurden 2004 geschlossen.
Die zwischen 1898 und 1930 von der Landesversicherungsanstalt Berlin errichteten "Arbeiter-Lungenheilstätten“ bilden einen der größten Krankenhauskomplexe im Berliner Umland. Die Gesamtanlage war für ihre Zeit mustergültig und zeigt mit welchem sozialen Engagement und medizinischem Aufwand gegen die Tuberkulose als die verheerende Volkskrankheit zu Ende des 19. Jahrhunderts vorgegangen wurde. Der Standort bei Beelitz bot neben der sehr guten Anbindung an Berlin und das Potsdamer Umland aufgrund seiner Lage in einem ausgedehnten Waldgebiet die notwendigen klimatischen Voraussetzungen für die Versorgung der Patienten: ruhig und windgeschützt mit einer rauch- und staubfreien Luft.
Der erste Bauabschnitt wurde zwischen 1898 und 1902 durchgeführt. Der Bereich nördlich der Bahn wurde für die Lungenheilstätten vorgesehen, der südliche Bereich diente den Sanatorien für die Behandlung nicht ansteckender Krankheiten, wie beispielsweise Verdauungs-, Stoffwechsel- oder Herzkrankheiten. Die Anlage war auf die strikte Trennung der Geschlechter bedacht. Alle Gebäude, in denen hauptsächlich Frauen beschäftigt waren, wie die Waschhäuser und die Küchengebäude, waren den westlichen Bereichen mit Lungenheilstätte und Sanatorium der Frauen zugeordnet, die Gebäude mit überwiegend männlichen Beschäftigten, wie z.B. die Werkstätten, der Fuhrpark oder das Heizhaus lagen in den Bereichen der Männerstationen. Einzige Ausnahme bildete das zentrale Badehaus.